Chelsea Market, Highline Park, One World Trade Center und Brooklyn Bridge stehen heute auf dem Programm. Ein runder Abschluss für unseren New York-Trip.
Allerdings haben wir höchst wechselhaftes Wetter in New York – typisch April eben. Dennoch zieht es uns raus. Diesmal in den Meatpacking District.
Meatpacking District und Chelsea Market
Heute wollen wir zu den älteren Vierteln, wir nehmen die Metro Nach Hell’s Kitchen und den Meatpacking District. Es strebt gerade auf, Künstler finden das Viertel schick und auch IT-Firmen lassen sich hier teilweise nieder.
In den Hallen einer alten Keksfabrik hat sich der Chelsea Market eingerichtet. Goldschmiede, T-Shirt-Designer und experimentierfreudige Köche bieten ihre Waren feil. Japanisch-mexikanisches Essen und danach ein leckeres Eis in der Waffel, ein T-Shirt mit dem Chryslerbuilding und ein weiteres mit Empire-State-Building, an dem nicht King-Kong, sondern ein riesiges Eichhörnchen hängt – wir lassen einige Dollars dort.
Am Westausgang des Chelsea Marktes befindet sich ein Aufgang zu einer weiteren Attraktion: Dem Highline Park.
Die Highline war eine Güterzugstrecke am Rande Manhattans, die auf einer Trasse mitten durch die Häuser verlief. Irgendwann wurde Zugverkehr hier eingestellt. Was sollte mit der Trasse nun geschehen? Die Vereinigung “Friends of the Highline” machte es sich zur Aufgabe, die Strecke zu erhalten und verwandelte sie in einen Park, auf dem die New Yorker 2,33 Kilometer weit flanieren können.
Die Schienen sind teils noch erhalten, zwischen ihnen wachsen Blumen und Sträuche, daneben verläuft ein Fußweg aus Stein. (Die Bilder hier entstanden zwar auch bei unserem Trip, aber nicht an Tag drei, da hatte es weiter geregnet.)
Zwischendurch gibt es immer wieder Aufgänge, die sich auch als kleine Aussichtsplattformen eignen.
Meine Empfehlung: Der Highline Park ist unbedingt sehenswert, aber gerade an schönen Tagen zu Stoßzeiten schieben sich hier viele Menschen durch. Es ist eben Manhattan. Allzu eilig sollte man es also nicht haben.
Meine Fotoerfahrung: An einigen Stellen kann man schön die Häuserschluchten mit den typischen alten Feuerleitern fotografieren und von den Abgängen gibt es oft schöne Blicke über die alten Dächer.
Auf den Spuren von Sex & the CIty
Wir verlassen die Highline noch vor ihrem Ende, denn wir wollen noch zu zu zwei Orten pilgern: die Magnolia Bakery und Carrie Bradshaws Wohnung, beide bekannt aus der Serie “Sex and the City”.
Der Torten aus der Bakery ist wirklich exquisit und die Konditoren finalisieren das Gebäck vor unserer Nase.
Bei Carries Wohnung aber werden wir enttäuscht. Wir wird gerade renoviert und einer der Bauarbeiter in einem weißen Malerkittel im Foto steht. Er telefoniert und bewegt sich minutenlang nicht weg – zu Enttäuschung einer Gruppe Burberry-Schal-tragender Twens.
Wir arbeiten uns zur Fifth Avenue zurück und folgen ihr in den Süden Manhattans.
Meine Empfehlung: Es ist lohnesnwert durch das Viertel zu schlendern und zu erkkenen, wie klein die Straßen dort sind, obwohl sie in der Serie immer riesig wirken. Der Hauseingang selbst ist wenig spektakulär.
Meine Fotoerfahrung: Geduld, bis man zum freien Schuss kommt.
One World Trade Centre
Der 11. September 2001 hat die Welt verändert, Nine-Eleven wird das Ereignis nur bezeichnet, bei dem die beiden Türme des World Trade Centre von Terroristen zum Einsturz gebracht wurden.
Heute steht dort das One World Trade Centre, ein durchaus schöner Glaspalast.
Doch zu seinen Füßen finden sich noch immer die tiefen Narben, die der Terror hier hinterlassen hat: Dort wo einst die beiden Türme standen, klaffen 25 Meter tiefe Löcher in der Erde. Becken, an denen Wasser nach innen läuft, umrandet von den Namen der Opfer.
Ein beklemmender Ort …
Meine Empfehlung: Ein wichtiger Teil der Geschichte, ästhetisch und beklemmend aufbereitet. Ein Muss beim New York Besuch. Übrigens hat das One World Trade Center auch eine Aussichtsplattform.
Meine Fotoerfahrung: Die Dimension der tiefen Becken auf einem Foto zu verdeutlichen, ist schwierig, wenn kein Bezugspunkt da ist. Gut, dass auf der anderen Seite Menschen stehen, die winzig wirken und so die Ausmaße verdeutlichen.
Wall Street: Wichtig aber winzig
Wir dringen in das Zentrum der Finanzwelt vor, die Wall Street. Und sie ist … winzig! Eine schöne Gasse, aber eben nur eine Gasse.
Natürlich darf das Symbol der Börse nicht fehlen, der Charging Bull. Die Bronzestatue ist allerdings gar nicht in der Wall Street, sondern auf dem Broadway einige hundert Meter weiter.
So kennt man das Motiv, was aber seltengezeigt wird, ist der Andrang, der um den Bullen herrscht – wohlgemerkt an einem Regentag im April.
Meine Empfehlung: In die Wall Street auf jeden Fall kurz reingehen und verstehen, dass es sich eher um eine Gasse handelt als um eine große Straße.
Meine Fotoerfahrung: Die Wall Street ist so schmal, dass ich nicht einmal genug Abstand zum Fotografieren fand. Ein Weitwinkel-Objektiv lohnt sich hier. Beim Charging Bull hilft nur Geduld und dann schnelles Fotografieren. Frei stehen wird der Bulle tagsüber nur selten.
Wir gehen noch bis zur Südspitze Manhattans, werfen einen Blick auf die Freiheitsstatue, dann geht es zum letzten Highlight des Tages. Der Wanderung über die Brooklynbridge.
Brooklyn Bridge und Park
Sie war eine technische Meisterleistung, die erste Hängebrücke mit Tragekabeln aus Stahl. Heute ist ein Spaziergang über die Brücke eine beliebte Möglichkeit Manhattans Skyline zu sehen.
Am anderen Ende der Brücke gehen wir in den Brooklynbridge-Park, denn von hier aus sieht man die ganze Südspitze Manhattans. Und wieder warten wir die Dunkelheit ab …
Meine Empfehlung: Was für ein Erlebnis. Auf jeden Fall machen und nicht nur über die Brücke sondern eben auch in den Park am Ende der Brücke, der aber nicht ganz leicht zu finden ist. Man muss erst ein Stück wieder zum Wasser zurücklaufen an der Old Fulton Street entlang.
Meine Fotoerfahrung: Auch hier hat sich das kleine Klemmstativ bewährt, das ich am Geländer zum Eastriver montiert habe. So konnte ich Langzeitbelichtungen der abendlichen Skyline machen.
Trotz Kälte muss das Eis noch sein, ehe wir mit der Metro ins Hotel zurückfahren.
Abflug am vierten Tag
Bevor unsere Maschine geht, haben wir noch etwas Zeit, das Wetter ist toll und wir laufen noch einmal ein Stück die 5th Avenue entlang bis zum sogenannten Flatiron Building, dem “flachen Bügeleisen”. Es ist Sonntag und die Stimmung ist absolut entspannt in New York.
Dann steigen wir in das Taxi und verlassen Manhattan. So enervierend laut und zehrend die Stadt sein kann, sind wir uns bereits jetzt sicher: Wir kommen wieder!
(Anmerkung: Tatsächlich hatten wir so viel Zeit, dass wir noch einmal am Highline Park spazieren gingen. Von diesem Spaziergang stammten also die Bilder oben)