Der Hafenort Lunenburg in Nova Scotia verzaubert durch seine Kulisse aus bunten Häusern. Doch es gibt noch mehr hier zu sehen.
Inhalt:
» Übersichtskarte
» Sehenswürdigkeiten
» Tagestour
» Essen und Trinken
Lunenburg Highlights im Überblick:
- die Hafenzeile mit den bunten alten Häusern
- das Segelschiff Bluenose II (falls da)
- Seafood in den Restaurants mit Hafenblick
Lunenburg – es hat Gründe, weshalb der Name dieser Stadt im Osten Kanadas so vertraut klingt. Denn im Jahr 1753 beschloss der damalige britische Gouverneur, dass er hier ausländische Protestanten ansiedeln wollte. Aus der Schweiz, aus Frankreich – aber überwiegend aus Deutschland.
So gilt Lunenburg heute quasi als das „Deutsche Eck“ Nova Scotias. Sauerkraut ist eine der typischen Spezialitäten der Gegend und viele Namen wie etwa die berühmte Firma „Zwicker & Co.“ weisen auf das Erbe der Deutschen Einwanderer hin.
Zusammen mit den späteren Siedlern hat sich in Lunenburg ein kulturelle Mischung ergeben, die dem Hafenort seinen ganz besonderen Flair verleiht. Die von den Briten geplante Einteilung der Stadt und die erhaltenen alten Holzhäuser garantieren Lunenburg heute den Status als UNESCO-Weltkulturerbe.
Welche Sehenswürdigkeiten nicht verpasst werden sollten und die Tagestour, zeigt die Übersichtskarte, Beschreibungen dazu gibt es im Anschluss.
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Weitere InformationenSehenswürdigkeiten
Im Prinzip ist die Altstadt mit ihren bunten Häusern und der Hafenzeile an sich die Hauptattraktion. Dennoch gibt es viele weitere Sehenswürdigkeiten, die herauszuheben sind.
Die Uferpromenade von Lunenburg
In jedem Fall sollte sich der Besucher hinunter ans Wasser begeben und entlang der Uferpromenade flanieren. Hier gibt es fangfrische Meeresfrüchte, große wie kleine Schiffe und einen Blick auf die weite Bucht des Hafens.
Beginnt man auf der Westseite des Piers Richtung Osten zu laufen, begegnen einem weitere Sehenswürdigkeiten. Hier der Reihe nach …
Fischereimuseum: Fisheries Museum of the Atlantic
Das Fischereimuseum von Lunenburg zeigt das Leben in einer Fischer-Gemeinschaft auf drei Stockwerken. Von den Booten über den Fang bis zur Verarbeitung. Dazu gibt es noch ein Aquarium und zweimal in der Woche auch Vorführungen der Weberinnen. Außerdem ist der Andenkenladen einer der größten der Stadt.
Das Museum ist nur in den Sommermonaten geöffnet. Erwachsene zahlen zirka 10 Kanadische Dollar Eintritt. Mehr Info auf der Museums-Webseite.
Bluenose II: Nova Scotias Stolz
Sie ist nicht immer da, aber wenn, dann sollte man sich einen Besuch auf der Bluenose II nicht entgehen lassen. Sie ist der Nachbau eines legendären Seglers, der 17 Jahre lang die Trophäe des Fishermen’s Race war. Sie wurde als Queen of the North Atlantic bekannt, kein anderes Fischerboot Nordamerikas konnte ihr das Wasser reichen. Die Menschen von Nova Scotia waren derart von ihren Erfolgen angetan, dass sie heute noch auf Nummernschildern und Briefmarken zu sehen ist.
Allerdings lief die Bluenose 1946 auf ein Riff und ging verloren. Doch schon 1963 wurde der Nachbau Bluenose II vom Stapel gelassen. Sie gehört heute der Regierung von Nova Scotia und dient als deren Botschafter zu See.
Ist sie am Pier, kann man sich auf Deck umsehen und sich mit den Seeleuten darauf unterhalten. Für sie ist es eine Ehre, zur Crew zu gehören.
Wo sich die Bluenose II gerade aufhält, lässt sich auf ihrer Webseite herausfinden.
Fischer-Denkmal: Fishermen’s Memorial
Der Nordatlantik ernährt nun seit drei Jahrhunderten die Fischer von Lunenburg. Doch der Nordatlantik ist auch ein gefährlicher Fanggrund. Über 600 Fischer und 40 Schiffe blieben auf See. Ihnen ist das Fishermen’s Memorial gewidmet.
Zwicker and Company
Seit 1789 besteht die Firma Zwicker and Company. Die Firma transportierte mit ihren Schiffen zunächst Holz nach Großbritannien, später vergrößerte sie ihr Handelsgebiet erheblich. Die Firma stattete die legendäre Bluenose aus und war zeitweise in deren Besitz. Das Gebäude ist allerdings „nur“ um die hundert Jahre alt.
Die alte Innenstadt und ihre Häuser
Begibt man sich vom Ende des Piers weiter nach oben, tun sich Straßen auf gesäumt von den typischen bunten Häusern Lunenburgs. Es lohnt sich, hier einfach die Kulissen wirken zu lassen.
An vielen finden sich Plaketten mit Angaben zum Datum des Entstehens und der Vorbesitzer.
Ironworks Distillery
Einst beherbergte dieses Haus die Schmiede Lunenburgs. Der Schmied stattete auch Fisher mit passendem Equipment aus. Doch heute sind seine Dienste nicht mehr von Nöten. Stattdessen haben sich im Gebäude Pierre Guevremont und Lynne MacKay niedergelassen – mitgebracht haben sie eine Destille aus dem Schwarzwald von Müller GmbH Brennereianlagen.
Als Ironworks Distillery brennen sie nun Liköre, Gin und Rum. Außerdem gibt es im Laden auch einige Stücke von Kunsthandwerkern.
Gerne erklären die Mitarbeiter den Brennvorgang und es gibt auch Probierschlucke.
Mehr Info auf der Webseite.
Old French Cemetery
Noch bevor die deutschen Siedler sich in Lunenburg niederließen, lebten hier bereits französische Auswanderer, die Akadier. Der Old French Cemetery weist darauf noch hin – auch wenn keiner der Grabsteine wirklich aus dieser Zeit stammt. Dennoch ein wunderbarer verwunschener Ort am Rand der Stadt.
Stück der Berliner Mauer
Dass Lunenburg einen starken Bezug zu Deutschland hat, zeigt sich auch an einem hässlichen Stück Beton, das
Blick auf die Kulisse Lunenbergs
Den berühmten Blick auf die Hafenzeile und die Häusern dahinter kann man entweder von See aus schießen, oder man läuft oder fährt ein Stück zum Golfplatz. (Ich empfehle Laufen, siehe dazu die Tagestour weiter unten.) Sowohl entlang der Tannery Road als auch, wenn man weiter zum Golfplatz in die Cove Road abbiegt, präsentiert sich der Ausblick auf die bunten Gebäude Lunenburgs. Allerdings lohnt es sich hier, einen guten Telezoom zu haben.
Tagestour durch Lunenburg
Wenig Zeit und nur auf der Durchreise? Dann hier meine Empfehlung, wie Lunenburg an einen Tag erkundet werden kann.
Die Tour ist mit Abstecher zum Golfplatz 4,5 Kilometer lang und dauert je nach Aufenthalt an den Stationen um die 4 bis 6 Stunden.
Start und Ziel ist der Parkplatz am Hafen, der um die 6 Kanadische Dollar kostet (zirka 4 Euro).
Das wichtigste zuerst: Die Hafenzeile. Wer genug Zeit mitgebracht hat, schaut sich das Fischereimuseum an. Danach entlang des Piers in Richtung Osten.
Sollte die Bluenose II im Hafen liegen, dann unbedingt einen Blick auf Nova Scotias Ikone werfen, eventuell auch an Bord gehen.
Vorbei am Fishermen’s Monument und Zwicker & Co. Ltd. geht man anschließend hinauf zur Montague Street. Hier zunächst rechts und zur Ironworks Distillery, die schon wegen des Gebäudes sehenswert ist.
Dann die Montague Street wieder zurück nach Westen. Wir laufen dabei parallel zum Hafen und sehen viele alte und besondere Häuser, in denen sich Restaurants und Shops befinden. Immer wieder blitzt das Meer durch. Manch besonderes Schild taucht auf.
Am Ende der Montague Street gehen wir schräg links über den Bluenose Drive auf einen kleinen Weg, der zu Beginn mit „Harbour Walk“ gekennzeichnet ist. Er führt uns am Wasser entlang zum Old French Cemetery. Auf kleinen Tafeln wird dabei immer wieder Geschichte vermittelt. Immer am Wasser halten.
Der Harbour Walk endet auf der Falkland Street. Schräg gegenüber sehen wir dabei eines der schönsten Häuser Lunenburgs: Ashlea House stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, ist reich verziert und besitzt eine zauberhafte Dachterrasse.
Auf der Falkland Street biegen wir links ab und gehen weiter. Nur drei Häuser weiter auf der linken Seite (also Richtung Wasser) steht das Stück Berliner Mauer an drei Fahnenmasten.
Wir bleiben immer auf der Falkland Street, bis diese zur Tannery Road wird. Ein Stück weiter passieren wir ein altes weißes Haus. Das ist Captain Angus J. Walters House – hier hat einst der erfolgreiche Kapitän der Bluenose gewohnt.
Einige hundert Meter weiter gibt die Tannery Road dann den Blick auf den Hafen frei und wir erhalten die erste Möglichkeit für Fotos der berühmten Häuserkulisse Lunenburgs. Wer mag, setzt den Weg fort, bis die Tannery Road an einer T-Kreuzung endet. Hier geht es links zum Golf Club. Auch hier kann man noch ein ganzes Stück weiter gehen und immer wieder über die Bucht zur Hafenzeile schauen.
Schließlich geht es den Weg genauso wieder zurück, nur dass wir nach dem französischen Friedhof direkt rechts in den Bluenose Drive zum Hafen hinuntergehen. Spätestens jetzt ist es Zeit für eine Stärkung in den Restaurants am Hafen.
Essen und Trinken in Lunenberg
Die meisten Restaurants ballen sich in den Häusern am Bluenose Drive und am Hafen. Bei gutem Wetter sitzen Touristen und Einheimische auf den Terrassen und direkt am Meer.
Natürlich gibt es in Lunenburg Seafood en masse: Lachs, Hummer, Muscheln, Garnelen und vieles mehr aus dem Meer. Wer Meeresfrüchte nicht mag oder bei der Nova Scotia Tour eine Abwechslung benötigt, bekommt fast überall amerikanische Küche mit Burger oder Pizza. Viele Restaurants wie etwa das Salt Shaker Deli bieten mittlerweile auch Vegetarisches und Veganes an.
Restaurants wie der Savvy Sailor bieten auch Takeaway Food an. Auch Frühstück kann hier genossen werden.
Beim Getränkeangebot bedienen sich bessere Lokale der Weine aus dem Annapolis Valley. Wer – wie der Autor – hingegen gerne wirklich gute Biere testet, wird oft auch hier mit den Craftbieren der Umgebung versorgt.